DREAMS BECOME DREAMLESS, ein Kurzfilm von Raphaela Czermak
„Warum nur gehorchen mir meine Finger nicht mehr?“ oder „Warum nur stolpere ich immer öfter über meine eigenen Füße?“, genau solche und noch weitere Fragen stellt sich die 13 jährige Anna, Protagonistin des Filmes DREAMS BECOME DREAMLESS, immer häufiger und findet zunächst keine Antworten dafür. Allmählich beginnt sie an ihren Sinneswahrnehmungen zu zweifeln und gerät darüber immer mehr in Panik.
Während sich ihr körperlicher Zustand zusehend verschlechtert, explodiert ihre innere Angst ins Unermessliche und sie kommt zur Erkenntnis, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmt.
Schließlich kann sie dem schulischen Unterricht nicht mehr folgen und es kommt zur persönlichen Katastrophe: Umringt von ihren Klassenkameraden und Freundinnen stolpert Anna beim zu eiligen Verlassen aus dem Schulgebäude in ihr dramatisches Schicksal.
Von nun an geht alles viel zu schnell für Anna. Sie muss zum Arzt und ihr stehen viele Untersuchungen bevor.
Was folgt ist eine erschütternde Diagnose: Anna hat eine unheilbare Krankheit, Multiple Sklerose, kurz MS genannt, die Krankheit der 1000 Gesichter.
Was nun?
Anna verliert sich immer mehr in ihrer Gedankenwelt und hadert mit ihrem Schicksal. Flucht scheint für Anna die naheliegendste Alternative. Ihr Erleben ist impulsiv und unmittelbar und ihre kaum zu bremsende jugendliche Energie wird immer gefährlicher. Längst hegen sie lebensmüde Gedanken und diese lassen sie straucheln bis aus dem Nichts Annas emotionale Rettung auftaucht und ihr den Weg in eine andere als jemals gewünschte Zukunft weist: zwar als unheilbar Kranke, aber doch für sie annehmbar. (Exzerption Susanne Gantioler)
In DREAMS BECOME DREAMLESS fängt Raphaela Czermak mit ihrer Kamera den mutigen und tapferen Lebenskampf ihrer Protagonistin ein. Mit ihrer Kamera zeichnet sie bildhaft gleich, stimmige Bilder über die Tiefe seelischer Abgründe und die Stärke der Liebe. Sie verfilmt den aufwühlenden Überlebenskampf stilvoll und naturgewaltig, mit wunderbaren Tönen und Zwischentönen, ohne Schnickschnack und in aller „Seelenstille“.
Der Film DREAMS BECOME DREAMLESS von Raphaela Czermak wird getragen vom Kontrast zwischen Langsamkeit und Schnelligkeit, ist gezeichnet von der Geduld der Natur in der die kleinen Momente große Bedeutung haben.
Die Stärke des Film liegt in den vielen visuellen Ideen – ob einheitlich oder nicht, spielt dabei keine Rolle, da am Ende alle von Anna gedachten Schicksalsmomente, sich zu einem Ganzen bilden bzw. formen.
Und so wird DREAMS BECOME DREAMLESS von Raphaela Czermak zu einem Plädoyer für Toleranz gegenüber allen Arten von Andersartigkeiten - so kraftvoll, so zart, so intensiv, so wahrhaftig erzählt in einer Welt voll von Jugendlichkeit. (Analyse/Exposé Susanne Gantioler)
Tirol 2016/2017; Regie: Raphaela Czermak; Buch: Raphaela Czermak & Susanne Gantioler; Idee: 3a Klasse 2016/2017 mit Susanne Gantioler; Kamera & Schnitt: Raphaela Czermak; DarstellerInnen: Anna (Anna Huber), Ärztin (Celine Happ), Lehrerin (Susanne Gantioler), Klassenkameraden und Freundinnen (gesamte 3a Klasse der NMS Mieming) und Luna. Mit freundlicher Unterstützung des Vereins MSGT & dem Ärzteteam Arztpraxis Dr. Oberleit/Mieming.
MIA STELLA und die Krankheit der 1000 Gesichter
Ein Tanztheater von Katharina Spörr
Das Tanztheater „MIA STELLA und die Krankheit der 1000 Gesichter“ spielt in zwei konträren Welten: Im Land der Illusion, in dem Feen unter Metern von Seide zwischen Gesundheit und Krankheit entscheiden und im Land der Realität, wo sich eine Hand voll Jugendlicher zu bewegter Musik sich des Lebens erfreuen.
Die Welt von Mia Stella, Protagonistin des Stücks, ist der Tanz. Magisch fühlt sie sich von ihm angezogen und ohne Tanz ist für Mia Stella kein Leben vorstellbar.
Heiterkeit und Frohsinn prägen zu Beginn die gesamte Tanzklasse, in der sich Mia Stella all ihre Lebensträume und Lebenswünsche von der Seele tanzt. Ihre so heiß geliebte Tanzlehrerin, Mrs. Couter, unterstützt sie darin voll und ganz. Die Leidenschaft aller gilt der Musik, dem Tanz, der Bewegung, dem Leben und der Liebe.
Nichts scheint diese Harmonie stören zu können.
Doch eines Tages passiert es dann: Die Tanzklasse bekommt Besuch vom Land der Illusion. Die MS-Fee und die weiße Fee mischen sich mit ihren langen, schwingenden Schleiern unter die Tanzklasse und fordern mit ihren Berührungen das Schicksal jedes Einzelnen heraus.
Alle jene Tänzer und Tänzerinnen, welche die MS-Fee mit ihrem Schleier berührt, werden erkranken und all jene, welche die weiße Fee berührt, werden gesund bleiben oder wieder genesen.
Schon während des Tanzes fallen mehrere Jugendliche der MS-Fee zum Opfer und Mia Stella trifft es schließlich auch.
Von da an ist für Mia Stella nichts mehr wie es einmal war. Sie wird unheilbar krank, es folgen Untersuchungen, Arztvisiten und die niederschmetternde Diagnose: Multiple Sklerose, kurz MS genannt, die Krankheit der 1000 Gesichter.
Für Mia Stella bricht eine Welt zusammen und es steht ihr ein langer Leidensweg bevor.
All das könnte Mia Stella verkraften – sogar die auf Grund ihrer Krankheit plötzliche Ablehnung ihrer Tanzfreundinnen – wenn sie nur nicht mit dem Tanzen aufhören und damit ihren persönlichen Lebenstraum begraben müsste.
Doch Mia Stella ist stark und zeigt Lebenswillen. Mit Hilfe der tiefen Freundschaft zu Klara, ihrer besten und wegen der Krankheit einzig übriggebliebenen Freundin, und der Liebe zum Tanz, kämpft sie sich zurück in ihre so geliebte Welt des Tanzes, nicht mehr so wie früher, wie damals vor der Krankheit, aber doch voll und ganz im prallen Leben dabei!
Mit jeder Therapie und jedem noch so eingeschränktem Tanztraining kann Mia Stella für sich Verbesserung verspüren, kleine Erfolge lassen sie immer glücklicher werden und Schritt für Schritt wird die neue Situation für Mia Stella annehmbarer und leichter und endet schließlich in einem fulminanten Miteinander, indem die Tanzklasse gemeinsam ihr Bestes in einem abschließenden Tanz zeigt.
Dieser Tanz trägt die Geschichten jedes Einzelnen in sich, alles und alle befruchten und bedingen einander. Der finale Tanz ist mehr als die Summe aller Einzelschicksale und zeigt in seiner Gesamtheit ein Bild von unglaublicher emotionaler Tiefe und Reife, indem jede Art von Behinderung aufgehoben wird und der Hoffnung Platz macht. (Exzerption Susanne Gantioler)
Die Bildebene des Tanztheaters Mia Stella ist bald bühnenhaft abstrakt, bald visionär illusorisch wie ein Traum oder lebhaft beschwingt wie ein feuriges Perpetuum Mobile , welches ein Synonym der Jugendlichkeit darstellen soll, bzw. farbenfroh bunt wie die Unendlichkeit des Regenbogens.
Mit dieser Vielfalt der gedachten Ebenen und der Vielschichtigkeit der Welten, ist es Katharina Spörr gelungen, der Dramatik einer unheilbaren Krankheit wie der MS ist, eine Leichtigkeit zu verleihen, welche das Leben meistern lässt.
Mia Stella zeigt einmal mehr, wozu Liebe und wahre Freundschaft fähig sind und umspannt den großen Bogen eines wunderbaren Lebensmottos: Lebe deinen Traum! (Analyse/Exposé Susanne Gantioler)
Tirol 2016/2017; Buch: Katharina Spörr; Regie: Katharina Spörr & Susanne Gantioler; Tanz & Musik: Susanne Gantioler & das 3b Mädchen TanzTeam; Bühne & Kostüme: Sandra Egg & Josef Scharmer; DarstellerInnen: Katharina Spörr (Mia Stella); Sophie Hofmann(Erzählerin); Sophie Falkner (MS-Fee); Chiara Bonell (weiße Fee); Raphael Strauß (Mr. Kelvin); Alina Schatz (Mrs. Kelvin); Selina Huter (Mrs. Couter); Sebastian Leiter (Arzt1); Jasmin Duschek (Ärtzin2); Daniel Jezusek (Schüler1); Jasmin Hiebler (Schülerin2); Leonie Neurauter (Schülerin3); Elena Auer (Schülerin4); Zoe Kramer (Schülerin5); Dominik Mirth (Schüler6); Lena Westreicher (Klara); Martin Maurer & Max Reijonen (Schüler7 & 8); Benjamin Rangger (Bühne/Vorhang); Dominik Oberdanner/Marc Kirchmair/Noah Ennemoser (Bühnentechnik/Ton&Musik/Requisiten); (auch in MP4; ca.30min; deutsche Originalfassung)