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Kann Schwangerschaft vor Multipler Sklerose schützen? Studie überprüft die Mechanismen

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Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben die Mechanismen untersucht, die in der Schwangerschaft zu einer Verminderung der Krankheitsaktivität der Multiplen Sklerose führen. „Es ist schon lange bekannt, dass die Aktivität der Multiplen Sklerose während der Schwangerschaft zurückgeht. Wir konnten nun klären, wie dies molekular vermittelt wird“, erklärte Prof. Dr. med. Manuel Friese, Leiter des Instituts für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose des UKE in einer Pressemitteilung.

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„Damit der Schutzmechanismus während der Schwangerschaft funktioniert, müssen die T-Lymphozyten in der Lage sein, auf Steroidhormone in der Umgebung zu reagieren. Unsere Studie legt nahe, dass das Schwangerschaftshormon Progesteron die T-Lymphozyten dabei unterstützen kann“, erklärt Dr. med. Dr. hum. biol. Jan Broder Engler vom Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose des UKE.

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Ergebnisse

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Normalerweise besteht in der Schwangerschaft ein Schutz vor Multipler Sklerose durch einen bestimmten Hormonrezeptor in T-Lymphozyten. Das Forscherteam konnte im Tiermodell zeigen, dass ein Verlust dieses Hormonrezeptors außerhalb einer Schwangerschaft zur Abnahme des Schutzes vor Multipler Sklerose führte. Bei dem Hormonrezeptor handelt es sich um einen Sensor für das Steroidhormon Cortisol, der in den meisten Zellen des Körpers vorhanden ist.

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Zugleich haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass das Schwangerschaftshormon Progesteron in der Lage ist, an diesen Cortisolrezeptor zu binden, was zu einer Anreicherung von sogenannten regulatorischen T-Zellen führt. Diese Zellen wiederum stellen einen zentralen Schutzmechanismus gegen autoaggressive Immunzellen dar, von denen man annimmt, dass sie die Aktivität der Multiplen Sklerose befeuern.

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Fazit

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„Bisher hat der therapeutische Einsatz von Schwangerschaftshormonen in klinischen Studien der Multiplen Sklerose aber nicht die erhofften Ergebnisse erzielt“, sagt Dr. Dr. Engler. „Daher sind weitere Untersuchungen notwendig, um die Schutzwirkung der Schwangerschaft auch therapeutisch nutzbar zu machen.“ Insbesondere ist zu prüfen, inwieweit diese in einem Krankheitsmodell gewonnenen Ergebnisse auf menschliche Zusammenhänge übertragbar sind.

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Quellen:

  • Pressemitteilung UKE - 03.01.2017
  • Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA (PNAS), DOI: 10.1073/pnas.1617115114

- 09.01.2017

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